Leidenschaft für Landwirtschaft.

Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

Leidenschaft für Landwirtschaft.

Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

#claasinnovation

Quer und längs

Bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg brachte CLAAS einen Mähdrescher auf den Markt, der sich zum Erfolgsmodell entwickeln sollte. Die SUPER Linie dominierte für Jahre den Mähdreschermarkt in Deutschland und Europa. Grund dafür war eine unerreichte Druschqualität, basierend auf einem innovativen Quer-Längsfluss-Verfahren.

NameProduktJahr

SUPER                  

Mähdrescher           1946                     

 

Das Quer- und Längsflussverfahren: eines von damals 197 CLAAS Patenten.

Bevor CLAAS im Jahr 1946 die SUPER Linie einführte, existierten am Markt nur zwei Bauarten: Längsfluss- und Querflussmaschinen. Erstere entsprachen Selbstfahrern, in denen das Erntegut geradlinig durch die Maschine lief. Allerdings machten die gezogenen Varianten dieser Bauart Probleme, denn die Maschine lief seitlich neben dem Zugtraktor und reduzierte die Steuerfähigkeit solcher Gespanne, vor allem bei schwierigen Bodenverhältnissen. Auch gezogene Querflussmähdrescher waren wegen ihrer Breite schlecht handhabbar. Zudem waren die Schüttelsiebe für die Restkornabscheidung – die so genannten Schüttler – recht kurz und die Ernteergebnisse nicht immer zufriedenstellend. Hinzu kam, dass die Landwirte häufig zunächst um die Felder herum von Hand mähen mussten, damit die Mähdreschergespanne aufs Feld konnten, ohne Schneisen in das erntereife Getreide zu fahren.

Die Diskussion über Vor- und Nachteile von Mähdreschern gegenüber stationären Dreschmaschinen war zu dieser Zeit vor allem in Deutschland noch längst nicht abgeschlossen. Es zeigte sich aber auch, dass sich immer mehr Landwirte für einen Mähdrescher entschieden. Selbstfahrer waren zwar verfügbar, aber recht teuer. Deshalb investierten die meisten Kunden in gezogene Modelle, die – per Zapfwelle oder Hilfsmotor angetrieben – die Ernte einfuhren.

CLAAS gelang es schließlich mit dem SUPER, die Vorteile von Längsfluss- und Querflusssystemen zu vereinen, ohne die jeweiligen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Die Maschine selbst war in gerader Linie hinter der Zugmaschine angeordnet und damit sehr gut manövrierbar. Lediglich Schneidtisch und Haspel ragten beim Ernteeinsatz seitlich heraus und waren damit außerhalb der Traktorfahrspur angeordnet. Den Schrägförderer – eine Vorrichtung, die gemähtes Erntegut zur Dreschtrommel transportierte – hatten die Ingenieure in die Maschine verlegt, was eine schmale Bauweise ermöglichte. Im Transportmodus mit abgenommener Haspel und hochgeklapptem Mähwerk war ein SUPER damit kaum breiter als ein Traktor.

Der eigentliche Clou der SUPER Konstruktion war jedoch die Kombination aus Dreschtrommel und kegelförmigen Flächen. Quer zur Fahrtrichtung wurden die geschnittenen Halme zur Dreschtrommel transportiert. Die Trommel warf das Stroh anschließend gegen einen kegelförmigen Wendekopf und drehte dabei die Halme um 90° auf den Schüttler, der es längs in Fahrtrichtung weiter förderte. Diese Technik verbesserte die Restkornabscheidung per Schüttler und sorgte zudem für eine optimale Beschickung der Ballenpresse. Verstopfte Kanäle und damit Unterbrechungen der Ernte kamen beim SUPER selten vor.

 

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch: "Ideen säen. Zukunft ernten."