Leidenschaft für Landwirtschaft.

Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

Leidenschaft für Landwirtschaft.

Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

#claasinnovation

Die JAGUAR Raubtiere

Unsere Jaguar 800 Baureihe hat ab 1994 die Messlatte für Feldhäcksler deutlich nach oben verschoben. Mehr Leistung, mehr Komfort und mehr Zuverlässigkeit. Das passt auch heute zu uns.

Name ProduktJahr

JAGUAR 800           

Feldhäcksler             1994     

 

Ende der 60er-Jahre veränderte sich die Landwirtschaft, immer mehr und größere Maisfelder wurden angelegt, der Bedarf an entsprechender Erntetechnik stieg. An Traktoren montierte Häcksler waren im Markt zwar vorhanden, doch waren sie kaum in der Lage, den wachsenden Bedarf an Ernteleistung zu decken. Einige Lohnunternehmer und kleine Maschinenbaubetriebe gingen dazu über, aus vorhandenen Baugruppen die ersten selbstfahrenden Häcksler zu basteln. Dazu zählte auch die Konstruktion eines CLAAS Zulieferers, die auf den Namen „Imperator“ hörte. Für CLAAS lag es nah, das Thema professionell anzugehen und in Harsewinkel einen ersten Selbstfahrer zu konstruieren. Das Projekt wurde schnell umgesetzt, denn CLAAS konnte bei der Entwicklung bereits auf eine gezogene JAGUAR Variante und auf vorhandene Mähdrescherkomponenten zurückgreifen.

Der erste JAGUAR: 2-reihiges Gebiss, 120 PS

Im Jahr 1973 stellte das Unternehmen das Ergebnis vor: JAGUAR 60 SF, einen Feldhäcksler mit 2-reihigem Maisgebiss, 120 PS, angetrieben von einem Aufsatzmotor. Bis 1976 baute CLAAS von diesem Selbstfahrerhäcksler mehr als 500 Exemplare. Sein Nachfolger, der JAGUAR 70 SF, kam zur Saison 1976 / 1977 auf den Markt, im Angebot waren nun zwei Motoren mit 150 und 175 PS.

Zwischen den Vorstellungen dieser kleinen Häcksler präsentierte CLAAS bereits 1975 den 213 PS starken großen Bruder JAGUAR 80 SF. Das Fahrzeug besaß eine wesentlich breitere Häckseltrommel sowie eine servicefreundliche Trennmöglichkeit von Einzug- und Trommelgehäuse – ein Ausstattungsmerkmal, das in der JAGUAR Reihe bis heute Bestand hat. Auch ein neues Wurfgebläse stand damals auf der Ausstattungsliste, als Sonderzubehör waren erstmals der CLAAS Lenkautomat sowie eine beheizte und belüftete Kabine zu haben. CLAAS legte also nicht nur Wert auf die Leistung, sondern auch auf den Komfort für den Fahrer.

Mit der 1983 eingeführten JAGUAR 600 Baureihe investierte CLAAS weiter massiv in technische Innovation und deutlich größere Maschinen. Schon damals waren selbstfahrende Feldhäcksler in rund 70% ihrer Einsatzzeit im Mais unterwegs. Die neuen 6-reihigen Maisgebisse waren klappbar, damit abseits des Feldes die zulässige Breite für Straßenfahrten eingehalten werden konnte. Ausgerüstet mit dem neuen Corncracker, der oberhalb der Häckseltrommel mit zwei Walzen die Maiskörner zerkleinerte, einem neuen energieeffizienten Nachbeschleuniger im Auswurfturm und vielen weiteren Features, sorgten die rund 7.000 gebauten Maschinen dafür, dass CLAAS mit einem Marktanteil von mehr als 50% in der Welt zum Marktführer wurde. Fünf Jahre später präsentierte CLAAS im Jahr 1988 eine komplett überarbeitete JAGUAR 600 Baureihe. Das Topmodell JAGUAR 695 SL stieß mit 354 PS in eine neue Leistungsklasse vor, die V-Häckseltrommel sorgte mit ihren versetzt angeordneten, halbierten Messern für gleichmäßigen Häckselgutfluss und verringerte die Klemmkräfte im Nachbeschleuniger.

Führend in der Welt. Über 40.000 JAGUAR Feldhäcksler wurden seit 1973 bereits gebaut.

800er-Reihe: ein Quantensprung

Nach einer Entwicklungszeit von mehr als fünf Jahren, in der die Ingenieure einige Höhen und Tiefen erlebten, kam 1994 die JAGUAR Generation auf den Markt, die bis heute Standards definiert und für viele Jahre Benchmark war: die 800er-Reihe. Neben den üblichen Erntevorsätzen hatte diese erstmals reihenunabhängige Maisgebisse sowie ein Schneidwerk für Mähen und Häckseln von Ganzpflanzensilage in einem Arbeitsgang im Programm.

Im Vergleich zu seinen Vorgängern brachte der JAGUAR nun nicht nur mehr Leistung, es gab nun erstmals auch die Möglichkeit, 8-reihige Maisgebisse anzubauen. Auch steigerten sich die Zuverlässigkeit und die Wartungsfreundlichkeit der Maschine noch einmal signifikant. So war z.B. der Motor quer eingebaut und damit von allen Seiten gut zugänglich. Diese Konstruktion bot dem Fahrer einen Vorteil, wenn er beispielsweise vor dem Ernten der Grassilage den Corncracker in nur wenigen Minuten gegen den Grasschacht austauschen konnte. Das fahrerfreundliche Konstruktionsmerkmal war weltweit richtungsweisend für moderne Feldhäcksler. Auch eine Zentralschmierung kam bei den Kunden gut an, weil sie den Wartungsaufwand reduzierte und dadurch viel Zeit sparte.

Die Kraftübertragung vom Motor zu Häckselaggregat, Corncracker und Gutflussbeschleuniger erfolgte direkt durch einen speziellen Hauptantriebsriemen – Power-Band genannt – von der Kurbelwelle des Motors zum Häckselaggregat. Auch die wartungsfreie und langlebige Hauptkupplung erwies sich als zusätzlicher Pluspunkt: Die Innovation des Direktantriebs war so langlebig, dass sie später eins zu eins in die JAGUAR 900 Baureihen übernommen wurde, begleitet von dem Marketingslogan: „Wir haben die Finger davon gelassen.“

Die Motoren der 800er-Reihe hatten ihre höchste Leistung bei 1.800 U/min, entsprechend niedrig war der Spritverbrauch. Die Leistung der Antriebsaggregate reichte beim Spitzenmodell JAGUAR 900 bis 605 PS – diese Kraft wollte gekühlt werden. Dafür sorgte ein großer Kühlerkorb mit rotierender Schmutzabsaugung. Dabei wurde die „Kühlerluft“ von oben und aus Fahrtrichtung angesaugt und durch den Kühler nach hinten über den Motor aus dem Fahrzeugheck herausgeführt. Bei den Vorgängern war die heiße Luft noch in Richtung Kabine gelangt und sorgte so an manchen Tagen für einen gewissen Saunaeffekt. Das war jetzt vorbei.

Komfort in der Kabine

Die JAGUAR 800er waren und sind in erster Linie Lohnunternehmermaschinen. Selbst der beste Häcksler ist immer nur so gut wie sein Fahrer. Deshalb legten die Entwickler viel Wert auf eine komfortable Kabine und die leichte Bedienbarkeit der Maschine. CLAAS hatte hier den Vorteil, die gerade entwickelten neuen Mähdrescherkabinen für die Häcksler anpassen zu können. Diese neuen Cockpits verfügten über einen zweiten Sitz: Wer also als Kunde eines Lohnunternehmers mal nicht vom Feldrand zusehen, sondern in der Kabine des Häckslerpiloten dabei sein wollte, konnte das nun problemlos verwirklichen. Dass der Fahrer bei der Arbeit viele Einstellungen direkt aus dem Cockpit heraus vornehmen konnte, sparte Zeit und trug zur Effizienz der Häcksler bei.

Auf Wunsch noch mehr Leistung und Tempo

Bestimmte Modelle der JAGUAR Reihe boten den Kunden zusätzliche außerordentliche Bestwerte. Der legendäre JAGUAR GREEN EYE kam 2006 mit 623 PS auf den Markt und brachte weitere Neuerungen für Effizienz und Komfort mit. Zum vielfältigen Angebot der JAGUAR 800 Baureihen gehörte seit 2003 auch die Variante JAGUAR SPEEDSTAR, die 40 km/h auf die Straße brachte. Die Fahrzeit von Feld zu Feld halbierte sich, die schnellen Häcksler konnten es mit der Geschwindigkeit der gesamten Arbeitskolonne mit Überladefahrzeugen oder Gespannen aufnehmen. Im Februar 2019 verließ der 40.000. JAGUAR das Werk in Harsewinkel, wobei der JAGUAR TT dies nur zum Teil auf Rädern tat: In der Hauptsache ist das neueste Modell auf einem Raupenlaufwerk der modernsten Generation unterwegs. Diese weitere Innovation ist Sinnbild dafür, dass der JAGUAR seinem Versprechen in Sachen Leistung und Zuverlässigkeit treu bleibt, es aber mit immer neuen Techniken einhält.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch: "Ideen säen. Zukunft ernten."